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Flüchtlinge: Den Deutschen blieb die Binnenflucht

Nachdem die deutsche Wehrmacht, SS usw. in Osteuropa auf ihrem Vormarsch gewütet hatten, sie auf ihrem Rückzug verbrannte Erde hinterließen, schlug die Rote Armee auf ihrem Vormarsch hart zurück. Der Vormarsch der Roten Armee war eine gewaltige Maschine, viele Deutsche flohen schon vor Eintreffen der Roten Armee. Gerade den Nazis war klar, freundlich würde das verständlicherweise nicht werden. Gerade die Nazis machten ja Jagd auf jeden einzelnen Kommunisten. Die Deutschen hatten die Absicht Osteuropa zu besetzen und die Menschen schlicht zu versklaven. Beinahe in der Mitte des 20sten Jahrhunderts wurde von Deutschen die Versklavung anderer Völker praktiziert, vor allem Sowjetbürger betraf dies, auch trug die Sowjetunion mit großem Abstand die meisten Opfer des Krieges davon. 
Nach dem Sieg der Roten Armee über Berlin kam es in Europa zur Neuaufteilung. Das Potsdammer Abkommen vom 2. August 1945 war wegweisend. Stalin bestand insbesondere auf die Zerschlagung Preußens, dass er als Hauptgefahr für Osteuropa und den europäischen Frieden ausmachte. Somit verschoben sich die Grenzen, die Sowjetunion und Polen rückten nach Westen, in der CSSR, Polen, Ungarn usw wurden deutsche "transferiert" wie es hieß. „ordnungsmäßige Überführung der deutschen Bevölkerung oder Bestandteile derselben, die in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn zurückgeblieben sind, nach Deutschland“ (Kap. XIII)
Wohin? Niemand wollte die Deutschen haben, also ging es naheliegend in die vier verblieben Besatzungszonen.Dies waren die Folgen des ethnisierten Konfliktes, alte deutsche Siedlungsgebite musste aufegegeben werden. Da die Flüchtlinge aus dem Osten kamen war die erste Station oft die zukünftige DDR (zu diesem Zeitpunkt nocht die SBZ). Für die Deutschen gab es als Option fast nur noch Binnenflucht, wir waren grad nicht so beliebt in Europa. Übersee war für wenige eine Möglichkeit. Aber nicht nur Deutsche waren nachkriegsbedingt in Bewegung geraten, auch Niederländer und andere wanderten in den Nachkriegsjahren nach Übersee aus. Während der 1950er Jahre wanderten allein etwa 350.000 Niederländer nach Übersee aus. Das Nachkriegseuropa war ein von sehr schlechten Lebensbedingungen geprägter Kontinent. In den Nahen Osten wanderten ausschließlich Juden ab und beinahe niemand kam auf die Idee nach Euopa einzuwandern und beim Aufbau zu helfen. 
Umso größer und voller Hochachtung muss die Leistung der Menschen in dem vom Krieg verwüsteten Gebieten Europas angerechnet werden, auch hier hatte die Sowjetunion ein noch schwereres Los als das vom Luftkrieg zerstörte Deutschland zu tragen. Die Jahre von 1914 - 1955 waren sehr umwälzend und dramatisch für die Menschen des Kontinents, daher waren die Menschen auch bereit zu Revolutionen und extremen umwälzenden Entscheidungen. Das kann positiv wie negativ sein.
So wurden die deutschen Gebiete Pommern, Schlesien und Ostpreußen östlich von Oder und Neiße 1945 unter polnische bzw. sowjetische Verwaltung gestellt. Von dort  kamen bis Ende 1947 rund 7 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland. Weitere 3 Millionen waren Sudetendeutsche, die aus Böhmen und Mähren in der Tschechoslowakei vertrieben wurden, dieser Transfer war teil des Potsdamer Abkommens. Aus Polen kamen etwa 670.000 Menschen.

Flüchtlinge in der SBZ (später DDR) bildeten dort ein Viertel der Bevölkerung
Ein großer Teil der Vertriebenen kam in die Sowjetische Besatzungszone. Bald machten sie dort ein Viertel der dortigen Bevölkerung aus: 24,3 Prozent gegenüber 17,7 Prozent in der Amerikanischen, 14,5 Prozent in der Britischen und 1 Prozent in der Französischen Besatzungszone, wo zunächst gar keine Vertriebenen aufgenommen worden waren. Manche Länder, wie z. B. das sehr dünn besiedelte Mecklenburg, verdoppelten fast ihre Einwohnerzahl.  Aufgenommen wurden die Vertriebenen zunächst in "Umsiedlerlagern".
In Trizonesien / Westdeutschland
In die US Zone wanderten viele aus den benachbarten Gebieten Bayerns ein (Sudeten, Schlesier..) in das dicht besiedelte NRW kamen viele Ostpreußen. NRW wurde zu dem entwickleten Flächenland mit der dichtesten Besiedelung. Dennoch war es nach dem Wiederaufabu zusätzlich Hauptziel der Migration, wie zuletzt auch der Flüchtlingsbewegung und der EU Binnenmigration. Die Weltkarte zeigt, dass die dicht besiedelten Gebiete, insbesondere wenn sie entwicklet sind und einen entsprechend hohen Ressourcenverbrauch haben, im Grunde überhaupt nicht Ziel weiterer Migration sein dürften. Verhältnismäßig ist schlicht genau dort am wenigsten Platz, es ist unökologisch und zum Nachteil von Natur und Mensch.
 Viele Vertriebene flohen aus verschiedenen Gründen aus der DDR weiter in den Westen. Diese gruppe bildete etwa ein Drittel aller "Republikflüchtling"  (900.000 von 2,7 Millionen). Aus Gründen politischer Verfolgung flohen zudem auch ca. 600.000 Menschen aus der BRD in die DDR.

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